Initiativen im ländlichen Raum
Initiative boden:ständig
Seit 2017 hat sich die Initiative boden:ständig als dauerhaftes und bayernweites Angebot der Ämter für Ländliche Entwicklung (ÄLE) für Landwirtschaft und Gemeinden etabliert. Gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten und Gemeinden werden gezielt Maßnahmen für eine klimaresiliente Flurgestaltung und Bodennutzung entwickelt. In den aktuell 107 boden:ständig-Projektgebieten engagieren sich Menschen, die vor Ort konkret an der Lösung eines Problems arbeiten, wie z. B. lokale Überschwemmungen nach Starkregen, Bodenerosion, Nährstoffeinträge in Seen oder Wassermangel durch extreme Trockenperioden. Die Flächen werden so bewirtschaftet, dass sie Wasser besser speichern können und der Boden dort bleibt, wo er hingehört. Gemeinden engagieren sich gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, um den Wasserabfluss in der Flur zu bremsen, Wasser in Rückhaltungen zu speichern und die Landschaft an die klimabedingten extremeren Witterungsereignisse anzupassen (siehe auch Boden- und Erosionsschutz).
Öko-Modellregionen
Die Öko-Modellregionen sind ein wichtiger Baustein des Landesprogrammes BioRegio Bayern 2020 und des Nachfolgeprogrammes BioRegio 2030 und sollen den ökologischen Landbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördern. Gleichzeitig soll das ökologische Bewusstsein in der Bevölkerung und politisch verantwortlichen Gremien in den ländlichen Räumen gestärkt und die Kommunen als wichtige Akteure eingebunden werden. Im Fokus der Öko-Modellregionen steht nicht nur die Steigerung der Öko-Anbaufläche, sondern auch die Verbindung von Regionalität und ökologischer Erzeugung mit ihren positiven Auswirkungen auf die Umwelt. Es geht in den Öko-Modellregionen darum, die in den Regionen vorhandenen Potenziale zu erschließen und gemeinsam mit engagierten Akteuren vorhandene Strukturen zu beleben oder neue aufzubauen. Mit Mitteln aus BioRegio 2030 werden diese über die ÄLE durch Projektmanagements und den Verfügungsrahmen „Ökoprojekte“ unterstützt (siehe auch Ökologischer Landbau).
HeimatUnternehmen
Die Entwicklung Bayerns wird seit jeher geprägt von seinen tatkräftigen und kreativen Menschen. Die Initiative HeimatUnternehmen setzt auf diese Menschen im ländlichen Raum. Um ihre innovativen Potenziale noch besser entfalten zu können, baut die Verwaltung für Ländliche Entwicklung ergänzend zu ihren bewährten Instrumenten mit der Initiative HeimatUnternehmen einen zusätzlichen niederschwelligen und unternehmerisch ausgerichteten Entwicklungsansatz auf. Durch die Einbindung unternehmerischer Menschen und ihrer Netzwerke werden die vielfältigen Eigenkräfte aktiviert und gestärkt und somit ländliche Regionen als zukunftsfähige, attraktive und vitale Lebensräume gestärkt. In der Pilotphase von 2017 bis 2021 wurden in mehreren über Bayern verteilten „Reallaboren“ unternehmerische Menschen auf dem Weg von ihrer Idee zu ihrem Projekt unterstützt und die Basis für die Initiative HeimatUnternehmen geschaffen. Sie wird nun sukzessive zu einem bayernweit verfügbaren Angebot der ÄLE ausgebaut, mit dem die „Pioniere des Wandels“ mit ihren kreativen und innovativen Ideen eingebunden, vernetzt und begleitet werden können. In den aktuell elf regionalen Netzwerken werden derzeit rd. 500 HeimatUnternehmerinnen und HeimatUnternehmer begleitet.