https://agrarbericht.bayern.de/ernaehrung/gefoerderte-projekte.html

Geförderte Projekte

EU-Schulprogramm

Zum Schuljahr 2017/2018 wurden das EU-Schulfruchtprogramm und die Schulmilchbeihilfe in das EU-Schulprogramm überführt. Seitdem erhalten bayerische Kinder über das EU-Schulprogramm nicht nur kostenlos Obst und Gemüse, sondern zusätzlich seit 1. Februar 2018 auch pure Milch, Buttermilch, Joghurt, Quark und Käse. Durch die Kofinanzierung Bayerns können auch Kinder ab drei Jahren in Kindergärten und Häusern für Kinder am EU-Schulprogramm teilnehmen.

Im Schuljahr 2022/2023 profitierten 323 779 Kindergartenkinder und 451 362 Schulkinder in 6 013 Kindergärten und 2 696 Schulen vom EU-Schulprogramm. Zuletzt bekamen 769 587 Kinder kostenlos einmal pro Woche Obst und Gemüse. 362 766 Kinder kamen in den wöchentlichen Genuss von kostenlosen Milchprodukten.

In den Schuljahren 2021/2022 und 2022/2023 wurden insgesamt Landesmittel in Höhe von 16,2 Mio. € als Förderung ausbezahlt. Zusammen mit den EU-Mitteln in Höhe von 5,5 Mio. € für 2021/2022 und 5,6 Mio. € für 2022/2023 konnten in diesen beiden Schuljahren frisches Obst, Gemüse und Milch und Milchprodukte im Wert von 27,3 Mio. € an Kinder in Bayern verteilt werden. Die Zahlen zeigen, dass das Programm nach der Corona-Pandemie von den Einrichtungen auch weiterhin als wertvolle Möglichkeit wahrgenommen wird, den Kindern gesunde Grundnahrungsmittel näherzubringen und die Wertschätzung dafür zu steigern.

Insgesamt wurden im Schuljahr 2022/2023 über 2 500 Tonnen Obst und Gemüse, 1 338 280 Liter Milch und 360 Tonnen Milchprodukte geliefert. Alle Produkte werden von 562 zugelassenen Lieferanten, vom Direktvermarkter bis zum Lebensmitteleinzelhändler direkt in die Kindergärten und Schulen geliefert – über die Hälfte davon liefern beide Produktgruppen.

Öko-Produkte werden zunehmend zum Schwerpunkt des EU-Schulprogrammes: 63 % des angeforderten Obst- und Gemüses wurden in Bio-Qualität, bei Milch und Milchprodukten wurden sogar 80 % Bio-Ware geliefert.

Entwicklung des teilnehmenden EU-Schulprogrammes in Bayern – Programmteil Obst und Gemüse 
Anzahl der teilnehmende Einrichtungen – Schaubild 5 in höherer Auflösung

 

Ernährungsprojekte der Verbraucherverbände

Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) arbeitet beim Thema Ernährungs- und Verbraucherbildung mit ausgewählten externen Partnern zusammen, die neutrale und verlässliche Informationen frei von kommerziellem Interesse bieten. Das StMELF stellte der Verbraucherzentrale Bayern e. V., dem VerbraucherService Bayern e. V. (VSB) und dem Deutschen Hausfrauen-Bund e. V. im Jahr 2022 insgesamt rd. 929.000 € zur Verfügung.

Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) legte den Schwerpunkt im Jahr 2022 auf das Thema Über- und Fehlernährung unter dem Titel „Zu viel – zu fett – zu süß“. Dafür wurde ein dreiteiliges Bannerset, ein Informationsflyer sowie ein Rezeptflyer gestaltet. Ergänzt werden die Offline-Medien durch FAQs auf der VSB-Webseite sowie vielseitige Infobeiträge auf den Social-Media-Kanälen. Daneben entwickelte der VSB einen Vortrag und einen Kochkurs zum Thema unter dem Titel „Richtig satt ohne Risiko“.

Ein besonderer Fokus, der im Folgejahr nochmals intensiviert wird, ist das „Schule fürs Leben“-Programm des VSB. Dabei werden für den Fachbereich Ernährung fünf verschiedene interaktive Unterrichtseinheiten für die Klassenstufen 1 bis 10 angeboten. Der VSB konnte so eine neue zukunftsgerichtete Zielgruppe erschließen.

Die Verbraucherzentrale Bayern e. V. legte ihren Fokus 2022 bei ihrem Schwerpunktthema „Bio, Regio, nachhaltig – wie gelingt ein klimabewusster Einkauf?“ auf die Erweiterung der Plakat-Ausstellung um ein Modul zur „Planetary Health Diet – der planetengerechten Ernährung“. Passend dazu wurden ein Faktenblatt und ein Rezept-Leporello zur kostenlosen Abgabe an Verbraucher produziert. Die Ausstellung konnte auf der fünftägigen Messe „Consumenta“ ca. 6 800 Verbrauchern präsentiert werden. Erstmalig fanden auch Schulklassenführungen statt. Täglich besuchten zwei Schulklassen den Aktionsstand und erhielten eine interaktive Vorführung. Der im Vorjahr entwickelte Schüler-Workshop „Mahlzeit for Future“ wurde 2022 sehr erfolgreich nachgefragt. Zwei Fachberaterinnen waren bei 104 Schulklassen im Raum München und Nürnberg im Einsatz. 2 696 Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klassenstufe durchliefen die vier interaktiven Lernstationen.

Im Sommer 2022 erfolgte von Seiten der Verbraucherzentrale ein Marktcheck zu veganen Eissorten. Die Kennzeichnung von Handelsprodukten wurde in Hinblick auf den veganen Milchersatz untersucht, sowie die Zutatenverzeichnisse wurden kritisch beleuchtet.

Die Verbraucherzentrale veröffentlichte zwölf Episoden für den Podcast „Verbraucherhelden“ und produzierte mehrere YouTube-Filme zu warenkundlichen Ernährungsthemen. Um gerade junge Menschen zu erreichen, wurde das Medium Instagram von den Ernährungsexperten zweimal pro Woche bespielt. Mehr als 100 Posts zu vielfältigen Themen sind erschienen. Mit der wöchentlichen Serie „Hätten Sie´s gewusst“ wurden 51 Pressemeldungen veröffentlicht.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Angebote der Verbraucherzentrale Bayern e. V. und des VerbraucherService Bayern e. V. mit Teilnehmerzahlen im Jahr 2022

AngebotsartVerbraucherzentrale Bayern e.V.VerbraucherService Bayern e. V.
Ernährungsbildung (Vorträge/Multiplikatorenschulungen/Angebote in Schulen und Kitas):
Erreichte Personen7.4932.671
Anzahl der Veranstaltungen299133
Ernährungsinformation (Ausstellungen, Infostände, Messen, Aktionstage): Erreichte Personen7.7871.914
Ernährungsberatung (Einzelberatung): Erreichte Personen1.070220
Internetkontakte1.065.139410.873
Newsletter-Abonnenten6.55635.525
Ausgegebene Faltblätter zum Bereich Ernährung4.8006.000
Veröffentlichte Presseberichte zum Bereich Ernährung, Interviews mit Medienvertretern236274

Erlebnisorientiertes Projektlernen Grundschule – „Landfrauen machen Schule“

Mit dem Projekt „Landfrauen machen Schule“ lernen Schülerinnen und Schüler die Grundlagen einer gesundheitsförderlichen Ernährung mit regionalen Lebensmitteln kennen. Sie erwerben schon in jungen Jahren Kompetenzen, um als mündige Verbraucher zu wissen, worauf es bei Auswahl, Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln ankommt. Die Kinder erleben im Schulunterricht und auf dem Bauernhof, woher die Lebensmittel kommen, lernen ihre Inhaltsstoffe kennen und erfahren, was sie „wert“ sind. Projektträger ist das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes.

Im Jahr 2022 fand eine Festveranstaltung zur Feier des 20. Projektdurchganges statt. Nachdem das Projekt bislang ausschließlich in Grund- und Förderschulen stattfand, wurde es im Jubiläumsjahr auf die Sekundarstufe I ausgeweitet. Erstmalig fanden in 21 Klassen der 7. bis 9. Jahrgangsstufe von Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien Lerneinheiten statt. Während in Grund- und Förderschulen die Themen Milch/Milchprodukte, Getreide, Kartoffel, Obst/Gemüse, Fleisch oder Eier behandelt werden, wird in den weiterführenden Schulen das Thema „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ als ein Teilbereich des umfassenden Themenfeldes „Nachhaltigkeit“ angeboten. An Grund- und Förderschulen nahmen in diesem Jahr 258 Klassen teil, so dass insgesamt 279 Klassen bayernweit am Projekt beteiligt waren.

Im Jahr 2023 wurde das Projekt an 87 Schulen in 40 bayerischen Landkreisen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt rd. 5 994 Schülerinnen und Schüler in 279 Klassen erreicht. Es nahmen Kinder aller Jahrgangsstufen an den Grund- und Förderschulen und Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 an Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien teil. 51 Ernährungsfachfrauen und 74 landwirtschaftliche Betriebe übernahmen den Unterricht in der Schule und auf den Höfen.

Die vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus bereitgestellten Projektmittel betrugen für das Jahr 2022 rd. 150.000 €; für das Jahr 2023 156.000 €.

In Summe wurden seit Beginn des Projektes 96 959 Schülerinnen und Schüler mit dem Projekt „Landfrauen machen Schule“ erreicht.