https://agrarbericht.bayern.de/ernaehrung/ernaehrungspolitk.html

Ernährungspolitik

Ziel des vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) entwickelten Konzepts „Ernährung in Bayern“ ist die gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung mit regionaler Prägung. Eine Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des StMELF im Zeitraum von Oktober 2019 bis September 2020 zeigte einen aktuellen Stand zu Übergewicht und Adipositas (schweres Übergewicht) in Bayern auf. Demnach sind rd. 42 % der Männer und 27 % der Frauen in Bayern übergewichtig (BMI zwischen 25 und 30). Stark übergewichtig (adipös, BMI größer 30) sind rd. 20 % der Männer und 17 % der Frauen. Laut Erhebung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist bei Kindern zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung das Auftreten von Übergewicht im Vergleichszeitraum 2005/2006 bis 2015/2016 in Bayern von 5,4 auf 5,1 % gesunken; das Auftreten von schwerem Übergewicht (= Adipositas) blieb unverändert beim Stand von 3,4 %. Übergewicht und Adipositas sind Mitursachen für viele Beschwerden und können die Entwicklung chronischer Krankheiten begünstigen. Die Bundesregierung hat sich die Weiterentwicklung des „Nationalen Aktionsplans zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten“ und der zugrundeliegenden Ziele ab dem Jahr 2021 vorgenommen.

Mit dem Konzept „Ernährung in Bayern“ ergänzt um Projekte aus dem Bayerischen Präventionsplan werden in Anlehnung an den Nationalen Aktionsplan konkrete Maßnahmen im Handlungsfeld Ernährung und Bewegung umgesetzt.

Konzept Ernährung in Bayern

Übergeordnetes Ziel ist, der Gesellschaft einen gesunden, nachhaltigen Ernährungsstil mit Wertschätzung für Lebensmittel zu ermöglichen. Als Basisaufgaben schreibt das Konzept fest,

  • objektive, gesicherte Informationen und Bildungsangebote zu gesundem Essverhalten bereitzustellen,
  • ein qualitätsgesichertes Speisenangebot in der Gemeinschaftsverpflegung zu etablieren,
  • die Zusammenhänge zwischen eigenem Konsum, regionaler Lebensmittelproduktion und Umwelt aufzuzeigen.

Bayernweite Präsenz

Um das Konzept Ernährung in Bayern effektiv umsetzen zu können, setzt das Staatsministerium einerseits auf Vor-Ort-Präsenz in der Fläche und andererseits auf gebündelte Kompetenz.

Daher sind an allen 47 Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) (ab 1. Juli 2021: 32 ÄELF) Ansprechpartner für Ernährung tätig, die gemeinsam mit weiteren Experten im Dienstgebiet zielgruppenorientierte Bildungsangebote im Bereich Ernährung und Bewegung entwickeln und Angebote zur Wertschätzung von Lebensmitteln durchführen.

Die acht Fachzentren für Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung (ab 1. Juli 2021: acht Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung) unterstützen in ihrer Hauptaufgabe bayernweit alle Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung von der Kita über Schule und Betrieben bis hin zu Senioreneinrichtungen darin, ihr Angebot gesünder, nachhaltiger und wertgeschätzter zu gestalten.

Die Sachgebiete 62 an den sieben Bezirksregierungen übernehmen seit Dezember 2018 in der Ernährungsbildung und Gemeinschaftsverpflegung die Koordinierung und Aufgaben aus Controlling, Qualitätssicherung und Vernetzung.
Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) bündelt das Wissen rund um die Ernährung in Bayern, konzipiert Fachveranstaltungen, unterstützt die Ernährungswirtschaft in Bayern und begleitet die ÄELF in allen fachlichen Fragen. In seinem Arbeitsprogramm greift das KErn darüber hinaus gesellschaftsrelevante Themen auf, wie z. B. den demografischen Wandel, neue Ernährungstrends oder die Digitalisierung (siehe Kompetenzzentrum für Ernährung).