https://agrarbericht.bayern.de/landwirtschaft/ausbildung-und-fortbildung.html

Ausbildung und Fortbildung

Die Professionalisierung im gesamten Agrarsektor nimmt weiter stetig zu. Neben den hohen produktionstechnischen Anforderungen, den Auflagen von Qualitätsprogrammen sowie den umfangreichen Dokumentationspflichten erfordern die liberalisierten Agrarmärkte auch Kenntnisse und Strategien für Vermarktung und Risikomanagement. Zunehmend spielt der Fachkräftebedarf in größer werdenden Agrarbetrieben, aber auch im vor- und nachgelagerten Bereich der Agrarwirtschaft eine wichtige Rolle. Ein möglichst hohes Qualifikationsniveau ist die Vorrausetzung für sachgerechte Berufsausübung. Nur so können die stetig steigenden Anforderungen hinsichtlich des Umweltschutzes, des Tierschutzes und des Verbraucherschutzes erfüllt werden.

Hohe Bildungsbereitschaft und Bildungswille beim agrarwirtschaftlichen und hauswirtschaftlichen Berufsnachwuchs sind Grundvorrausetzungen für die Betriebe und Haushalte, mit dem stetigen Wandel der Rahmenbedingungen gut zurechtzukommen. In der Landwirtschaft ist in den Berichtsjahren 2022 und 2023 bei der Zahl der Berufsanfänger wieder ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Der Wettbewerb um die weiter geringer werdende Zahl der Schulabgänger bleibt hoch. Der Trend zu akademischen Bildungsgängen ist ungebrochen. Zudem tragen gesellschaftliche und geopolitische Veränderungen zur Verunsicherung der späteren Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter bei.

Im Rahmen der letzten Agrarstrukturerhebung 2023 wurden die Betriebsleiter landwirtschaftlicher Betriebe nach ihrer landwirtschaftlichen Berufsausbildung mit dem höchsten Abschluss befragt. Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Schaubildern zusammengefasst.

Landwirtschaftliche Berufsbildung – höchster Abschluss der Betriebsleitung im Jahr 2023
in Prozent Schaubild 31 in höherer Auflösung

 

Landwirtschaftliche Berufsbildung – höchster Abschluss der Betriebsleitung im Jahr 2023, Haupterwerbsbetriebe
in Prozent Schaubild 32 in höherer Auflösung

 

Der Berufsbildungsausschuss im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus

Im Berufsbildungsausschuss (BBiA) sind alle an der Berufsbildung beteiligten Gruppen der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Lehrer an berufsbildenden Schulen mit je sechs Mitgliedern vertreten. Bei der Zusammensetzung werden die unterschiedlichen Berufe im Zuständigkeitsbereich des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus berücksichtigt. Die Arbeit des Berufsbildungsausschusses ist gemäß Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.

Der Berufsbildungsausschuss ist in allen wichtigen Angelegenheiten der Berufsausbildung und beruflichen Fortbildung zu unterrichten bzw. zu hören. Er beschließt u. a. Rechtsvorschriften, wie die Prüfungsordnung für Ausbildungs- und Fortbildungsprüfungen sowie Rechtsvorschriften, die neue Fortbildungsberufe des Landes betreffen. Wichtige Entscheidungen im Berichtszeitraum 2022 und 2023 waren:

  • Beschluss zur Änderung der Zulassungsbestimmungen zur Berufsabschlussprüfung nach § 45 Abs. 2 BBiG im anerkannten Ausbildungsberuf Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter,
  • Beschluss zur Anpassung der Rahmenpläne für die überbetriebliche Ausbildung im Beruf Pferdewirtin/Pferdewirt hinsichtlich Tierwohl und Tierschutz,
  • Beschluss zur Änderung des Rahmenplans der überbetrieblichen Ausbildung im Beruf Gärtnerin/Gärtner Fachrichtung Gemüsebau – Gewächshaustechnik
  • Beschluss zur Neufassung eines Lehrgangsangebotes zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung zum Revierjagdmeister und Revierjagdmeisterin,
  • Beschlüsse zur Änderung der Prüfungsordnung Berufsbildung – Landwirtschaft und Hauswirtschaft – LHBPO. Umsetzung der Vorgaben des BBiG mit Einführung der Drei-Prüfer-Regelung und konkrete Festlegung der Größe des Prüfungsausschusses mit sechs Mitgliedern,
  • Beschluss zur Änderung der Richtlinien zur Durchführung des forstlichen Wettbewerbs als überbetriebliche Ausbildungsmaßnahme im Ausbildungsberuf Landwirtin/Landwirt.