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Einkommensentwicklung der Haupterwerbsbetriebe

Die Inhaber von landwirtschaftlichen Betrieben verfügen in der Regel über mehrere Einkommensquellen. In den meisten Haupterwerbsbetrieben liefert der Gewinn aus dem landwirtschaftlichen Betrieb den bedeutendsten Beitrag zum Gesamteinkommen.

Die Buchführungsergebnisse des Wirtschaftsjahres (WJ) 2022/2023 wiesen bei den Haupterwerbsbetrieben einen deutlichen Einkommensanstieg aus. Im Durchschnitt erzielten sie einen Gewinn von 92.672 € je Unternehmen. Gegenüber dem guten Vorjahresergebnis erhöhte sich dieser um 30 %, weil die Umsatzerlöse nochmals weitaus höher ausfielen. Der ebenfalls gestiegene Materialaufwand konnte somit gut abgepuffert werden.

Ergebnisse der Haupterwerbsbetriebe in den WJ 2021/2022 und 2022/2023

MerkmalEinheitWirtschaftsjahr 2021/2022Wirtschaftsjahr 2022/2023Veränderung (2021/2022=100) (%)
Betriebsgrößeha LF62,6664,042,2
ArbeitskräfteAK/Betrieb1,851,850
dar. Familien-AKFAK/Betrieb1,491,500,7
Gewinn€/ha LF1.1341.44727,6
Gewinn€/FAK47.69261.92729,8
Gewinn€/Unternehmen71.06492.67230,4
Gesamteinkommen€/Inhaberehepaar83.083103.92325,1

Im WJ 2022/2023 lagen die Umsatzerlöse der Haupterwerbsbetriebe um durchschnittlich 52.240 € über dem Vorjahresniveau. Ein Haupttreiber für diese Entwicklung waren kräftige Preisanstiege bei fast allen Agrarerzeugnissen, die zum Teil bereits im zweiten Halbjahr 2021 eingesetzt und sich in der Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch beschleunigt haben. Damit konnten die meisten Betriebe den gleichzeitig stattfindenden, erheblichen Anstieg der Betriebsmittelpreise überkompensieren. Dies zeigt auch die nachfolgende Tabelle. Aus dieser gehen die Faktoren hervor, welche die Entwicklung der Gewinne in den landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben im WJ 2022/2023 maßgeblich beeinflusst haben.

Ursachen der Gewinnentwicklung in Haupterwerbsbetrieben

Merkmal2021/2022 (€/Unternehmen)2022/2023 (€/Unternehmen)Veränderung 2022/2023 gegenüber 2021/2022 (€)Veränderung 2022/2023 gegenüber 2021/2022 (%)Gewinn-effekt (%)
Umsatzerlöse274.168326.40852.24019,173,5
dar. Umsatzerlöse landw. Pflanzenproduktion58.31158.152–159–0,3–0,2
dar. Getreide, Körnermais22.17824.3322.1549,73
      Öl-, Hülsenfrüchte, Faserpflanzen4.4545.42396921,81,4
      Kartoffeln4.4405.8791.43932,42
      Zuckerrüben4.0775.6381.56138,32,2
      Feldgemüse(881)(881)000
Umsatzerlöse Tierproduktion194.200244.10449.90425,770,2
dar. Rinder63.59569.5015.9069,38,3
      Milch94.142126.68832.54634,645,8
      Schweine32.25843.82311.56535,916,3
Bestandsveränderung, aktivierte Eigenleistungen1.436(1.119)–316–22–0,4
Sonstige betriebliche Erträge63.44562.528–917–1,4–1,3
dar. Zulagen und Zuschüsse34.01633.241–775–2,3–1,1
dar. EU-Direktzahlungen18.16418.3071430,80,2
      Ausgleichszulage2.0472.077301,50
      Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung6.2426.7805388,60,8
Materialaufwand144.300165.92721.62715–30,4
dar. Düngemittel11.24913.5272.27820,3–3,2
      Pflanzenschutz6.7886.860721,1–0,1
      Tierzukäufe26.73932.0475.30819,9–7,5
      Futtermittel41.98749.7367.74918,5–10,9
      Strom, Heizstoffe, Wasser8.2948.4371431,7–0,2
      Treib- und Schmierstoffe14.38116.8142.43316,9–3,4
Personalaufwand11.08912.2691.18010,6–1,7
Abschreibungen40.54043.8933.3538,3–4,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen68.87571.7402.8654,2–4,0
dar. Unterhalt18.03721.2223.18517,7–4,5
      Betriebsversicherungen8.2339.10286910,6–1,2
      Pacht für land- und forstwirtschaftliche Flächen14.44515.3388936,2–1,3
Zinsaufwand2.7653.13937413,5-0,5
Betriebliche Steuern839853141,70
Gewinn71.06492.67221.60830,430,4

Das Ausmaß des Einflusses hängt dabei von der betriebswirtschaftlichen Ausrichtung und den vorhandenen Produktionskapazitäten in den verschiedenen Betriebsformen ab. Zur positiven Entwicklung der Ertragslage trugen vor allem die höheren Erlöse für Milch, Getreide, Körnermais sowie für Rinder bei. Negativ schlugen unter anderem gestiegene Aufwendungen für Futter- und Düngemittel zu Buche.