Energie- und Rohstoffwende
Die Umsetzung der Energiewende im ländlichen Raum ist nach wie vor eine große gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Herausforderung. Mit zunehmendem Anteil von flächenwirksamen erneuerbaren Energien ist auch die Akzeptanz ein wichtiger Entscheidungsfaktor, vor allem bei Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen und Windkraftanlagen im ländlichen Raum.
Von zunehmender Bedeutung ist auch die Rohstoffwende. Hier wird der Einsatz von biogenen, nachwachsenden Ressourcen anstelle von fossilen, mineralischen oder metallischen Rohstoffen vor allem zur stofflichen Nutzung verstanden.
Die Verwendungsmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe sind heute schon vielfältig und erweitern sich ständig. Insgesamt wurden 2022 in Bayern auf rd. 532 000 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche Rohstoffe zur Non-food-Nutzung angebaut, davon rd. 45 000 ha für eine stoffliche Verwendung in der Industrie und rd. 487 000 ha für die Energieerzeugung. Im Bereich Holz werden von Privathaushalten und Biomasseheiz(kraft)werken rd. 19 Mio. m³ Holz energetisch und rd. 17 Mio. m3 in der Papier- und Zellstoffindustrie sowie der Säge- und Holzwerkstoffindustrie stofflich verwertet (Stand: 2020; die Zahlen beinhalten das gesamte Holzaufkommen aus dem Wald sowie aus der ersten und zweiten Verarbeitungsstufe und dem Recycling).
NAWAREUM – Das neue Erlebnis-, Informations- und Beratungszentrum für Erneuerbare Energien und Rohstoffe in Straubing
Mit dem NAWAREUM ist in Straubing ein modernes Mitmach-Museum entstanden. Besuchende können dort die Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel, nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien spielerisch und mit allen Sinnen erleben. Auf drei Etagen und im Schaugarten hält die Ausstellung Inspirationsquellen für jedes Alter bereit. Zahlreiche Stationen laden zum Ausprobieren ein und ermöglichen Jung und Alt faszinierende Einblicke in das Spannungsfeld zwischen Natur, Technik und uns Menschen. Hierbei kommen multimediale Inszenierungen wie eine begehbare Pflanzenzelle, Computeranimationen und Medienstationen zum Einsatz, z. B. Photosynthese, Kulturlandschaft, Vielfalt an Pflanzen zur stofflichen und energetischen Nutzung sowie zu Optionen und Perspektiven der Energie- und Rohstoffwende.
Das NAWAREUM macht Zukunftsthemen und die damit einhergehenden Innovationen und Dienstleistungen in Hinblick auf die stoffliche und energetische Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen sichtbar, greifbar und erlebbar. Inhaltlich werden die Themen Bereitstellung und Nutzung nachwachsender Rohstoffe, Nahrung für den Menschen, nachhaltiges Wirtschaften, Bioökonomie und Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien sowie sorgsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen behandelt.
Das NAWAREUM ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landwirtschaftsministeriums und des Wirtschaftsministeriums, die zusammen 27 Mio. € in das Projekt investierten. Träger des NAWAREUM ist das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing (TFZ). Das Gebäude wurde in Holzbauweise und angelehnt an den Passivhaus-Standard errichtet. Der Bau ist beendet, das NAWAREUM befindet sich derzeit in der Phase der Einrichtung der Ausstellung.
Seit der Eröffnung im März 2023 haben das NAWAREUM über 70 000 Menschen besucht (Stand: März 2024).
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