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Betriebsformen

Landwirte organisieren ihre Betriebe vielfältig, da die Rahmenbedingungen für das Wirtschaften unterschiedlich sind. Die Ursachen dafür sind Standortunterschiede, voneinander abweichende Betriebsgrößen und Verfügbarkeiten bei Arbeitskräften und Kapital sowie unterschiedliche Bedingungen beim Betriebsmittelzukauf und Produktabsatz.

Die Auswertung der Buchführungsergebnisse nach Betriebsformen gibt einen Überblick über die Einkommensentwicklung der Inhaber von Haupterwerbsbetrieben in den hauptsächlichen Produktionsschwerpunkten.

Einkommenslage der Haupterwerbsbetriebe im WJ 2022/2023 nach Betriebsformen
Gewinn je Unternehmen – Schaubild 20 in höherer Auflösung

 

In den Betrieben der verschiedenen Betriebsformen entwickelten sich die Einkommen uneinheitlich. Es ist ersichtlich, dass sich die Gewinne der Milchvieh- und Veredlungsbetriebe im WJ 2022/2023 über dem gesamtbayerischen Durchschnitt bewegten. In den übrigen Betriebsformen lagen sie unterhalb des Mittelwertes.

Ergebnisse der Haupterwerbsbetriebe im WJ 2022/2023 nach Betriebsformen

MerkmalEinheitAckerbauMilchviehSonstiger FutterbauVered-lungWeinbauSonstige Dauer-kulturenVerbund-betriebeInsgesamt
Anteil an der Gesamtheit%14,249,619,24,80,40,311,6100
Betriebsgrößeha LF77,0357,0162,6570,4513,664,8584,2864,04
Vergleichswert€/ha LF75655362668938159667612
ArbeitskräfteAK/Betrieb2,261,821,601,852,921,061,801,85
dar. Familien-AKFAK/Betrieb1,371,571,431,541,330,641,481,50
Ackerfläche (AF)% LF87,544,467,595,2(32,6)24,886,965,1
ViehbesatzVE/ha LF(0,1)1,71,44,0(0)01,41,4
Umsatzerlöse€/Unternehmen257.637318.783311.521552.028(222.808)38.192394.628326.408
Sonstige betriebliche Erträge€/Unternehmen78.85756.97655.37683.265(31.077)5.89374.10662.528
Materialaufwand€/Unternehmen109.886135.453190.381361.66469.95610.656258.255165.927
Personalaufwand€/Unternehmen19.31611.4487.67812.177(46.953)12.64711.56612.269
Abschreibungen€/Unternehmen42.35446.39340.07349.435(29.080)5.24041.76043.893
Sonstige betriebliche Aufwendungen€/Unternehmen82.33867.21264.55193.351(58.905)14.19284.08171.740
Gewinn€/ha LF1.1061.9599511.636(3.647)848671.447
Gewinn€/FAK62.07771.20641.67974.762(37.530)64449.37961.927
Gewinn€/Unternehmen85.159111.67359.577115.248(49.834)40973.07092.672
Gewinnrate%24,829,716,318,119,10,915,523,7
Gesamteinkommen€/Inhaberehepaar101.869120.29774.699123.667(70.124)3.46683.023103.923
Gewinn Änderung gegenüber 2021/2022%–7,149,96,6123,8–3,7–94,15,530,4

Bei den spezialisierten Milchviehbetrieben (rd. 50 % der Haupterwerbsbetriebe) kam es im WJ 2022/2023 zu Gewinnsteigerungen von durchschnittlich knapp 50 %. Ausschlaggebend dafür waren die höheren Umsatzerlöse, welche die gestiegenen Kosten beim Materialaufwand Tierproduktion gut kompensieren konnten.

In den übrigen Betriebsformen waren mit Ausnahme der Veredelungs- und sonstigen Futterbaubetriebe Gewinnrückgänge zu verzeichnen. Ursächlich hierfür waren Umsatzeinbußen infolge von witterungsbedingten Mindererträgen (Wein, Obst, Zuckerrüben usw.) aber auch Preisrückgänge bei pflanzlichen Erzeugnissen als Folge von verschlechterten Bedingungen beim Produktabsatz.

Die stark schwankende Einkommensentwicklung bei den Veredlungsbetrieben (Schweine- und Geflügelhaltung) hat sich auch im Berichtszeitraum fortgesetzt. Die vorangegangenen Wirtschaftsjahre wurden maßgeblich von den Auswirkungen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beeinflusst. Im WJ 2020/2021, in dem die ASP auch in Deutschland aufkam, sind Export und Nachfrage stärker zurückgegangen als sie im Vorjahr gestiegen waren. Daraus ergab sich ein historisch niedriges Gewinnniveau. Im WJ 2022/23 zeigte sich jedoch eine Entspannung der Lage. Das Unternehmensergebnis konnte aufgrund eines Preisanstiegs für Mastschweine und Ferkel wieder auf 115.248 € pro Unternehmen gesteigert werden.