Geflügel
Legehennen
Die Legehennenhaltung in Bayern zeigt in den letzten Jahren eine positive Entwicklung. Seit 2016 ist die Anzahl der Legehennen um ca. 1 Mio. Tiere gestiegen. Die Gründe dafür liegen vor allem in der beachtlichen Zunahme der Mobilställe ab 2015/2016. Der Boom der Mobilställe ist nun abgeflacht. Die Entwicklung hin zu mehr Legehennen je Halter setzte sich in den letzten Jahren fort. Die Anzahl der Legehennenhalter mit landwirtschaftlicher Nutztierhaltung nimmt weiter ab. Während andererseits die Anzahl von Freizeitlegehennenhaltern deutlich zunimmt. So waren im Jahr 2023 über 40 000 Familien mit weniger als 100 Hühnern bei der Tierseuchenkasse registriert. Zur Entwicklung der Legehennenhaltung siehe Tabelle 15.6.
Nach dem Legehennenbetriebsregistergesetz sind alle Betriebe mit mehr als 350 Legehennen und alle auf Wochenmärkten vermarktenden Betriebe, unabhängig ihrer Bestandsgröße, verpflichtet sich registrieren zu lassen. Es wird für jeden Stall die Haltungsart – Ökologische Erzeugung, Freilandhaltung, Bodenhaltung, Kleingruppenhaltung – erfasst, siehe Tabelle 15.7. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der Anteil der ökologischen Erzeugung von 8,5 % auf heute 18,5 % gestiegen. Ebenso verzeichnete die Freilandhaltung einen Anstieg von 13,1 % auf heute 27,2 %. Der Anteil der Bodenhaltung hat sich im Vergleich zu 2016 sehr wenig verändert. Er ist von 55,8 % auf heute 54,2 % gefallen. Ein anderes Bild ergibt sich für die Kleingruppenhaltung. Sie ist von 22,4 % im Jahr 2016 auf heute 0,0008 % gesunken.
Bedingt durch die allgemeine Inflation, gestiegene Energiekosten und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kam es im Berichtszeitraum zu einem deutlichen Rückgang der Verkäufe von Eiern aus Freilandhaltung und aus ökologischer Produktion. Der Anteil von sehr großen Betrieben mit über 30 000 Legehennenplätzen ist in Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr gering.
Mastgeflügel
Die Masthühnerhaltung wurde in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Die vertraglich gebundenen Betriebe sowie ökologisch wirtschaftende Betriebe haben in den letzten Jahren ihre Tierhaltung weiter ausgebaut, siehe Tabelle 15.8. Die Gründe hierfür dürften in der stabilen Nachfrage durch die Verbraucher sowie in den gleichbleibenden bis steigenden Marktpreisen zu finden sein.
Sowohl bei der konventionellen wie auch bei der ökologischen Masthühnerhaltung werden die Tiere aus wirtschaftlichen Gründen in größeren Herden gehalten. Bestände von unter 10 000 Tieren haben einen Anteil von unter 5 %. Der Trend hin zu größeren Stalleinheiten ist ungebrochen, da die Einhaltung von Hygiene- und Kontrollvorschriften hohe Kosten hervorruft und erst mit großen Tierzahlen zu einer tragfähigen Kostenbelastung je Einzeltier führt.