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Agrarwirtschaftliches Fachschulwesen

Bayern hat ein umfangreiches Angebot an Fachschulen. 49 Staatliche Landwirtschaftsschulen mit den Abteilungen Landwirtschaft und/oder Hauswirtschaft vermitteln persönlichkeits- und berufsrelevante Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen und bereiten die Studierenden auf Fach- und Führungsfunktionen und die Anforderungen einer Tätigkeit als Unternehmer oder als Betriebsleiterin der Landwirtschaft oder Hauswirtschaft vor. Eine Abteilung Landwirtschaft wird an 18 der Landwirtschaftsschulen geführt.

Eine Abteilung Hauswirtschaft besteht an 48 Standorten und bietet drei unterschiedliche Bildungswege:

Der einsemestrige Studiengang führt an 46 Standorten (44 in Teilzeit, 2 in Vollzeit) zum Abschluss „Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung“. Bei ausreichender Berufspraxis legen viele Absolventinnen in der Folge auch die Abschlussprüfung Hauswirtschaft gem. § 45 Abs. 2 BBiG ab. Im Jahr 2022/23 besuchten 733 Studierende an 39 Standorten den Studiengang. Im Schuljahr 2023/2024 sind es 769 Studierende an 40 Standorten, bei weiteren 6 Schulen wurde der Semesterstart in das Jahr 2024 verschoben.

Der zweisemestrige Studiengang als Teil I der Fortbildung zur Dorfhelferin/zum Dorfhelfer wird an der Landwirtschaftsschule, Abt. Hauswirtschaft Pfaffenhofen in Vollzeit angeboten und endet mit dem ersten Teil der staatlichen Abschlussprüfung zur Dorfhelferin. Der zweite Teil der Fortbildung sowie der Abschlussprüfung findet an der einjährigen Fachschule für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer in Neuburg a.d. Donau statt.

Die Fachschule für hauswirtschaftliche Betriebsführung an der Landwirtschaftsschule Rosenheim schließt mit der Staatlich geprüften Wirtschafterin bzw. dem Staatlich geprüften Wirtschafter für Ernährung und Haushaltsmanagement ab. Der Studiengang wurde schon 2006 mit der Meisterprüfung verknüpft und wird seitdem als Meisterschule für die Hauswirtschaft geführt. Die Meisterprüfung kann somit parallel zur Schulschlussprüfung abgelegt werden. Die Schule wird aktuell berufsbegleitend geführt.

In den Staatlichen Fachschulen für Agrarwirtschaft können Studierende den Fachschulabschluss mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung verknüpfen. Standorte sind Veitshöchheim (Gartenbau, Garten- und Landschaftsbau, Weinbau und Kellerwirtschaft), Landshut-Schönbrunn (Gartenbau, Garten- und Landschaftsbau, ökologischer Landbau), Fürth (Gartenbau mit spezieller Fachrichtung Gemüsebau), Kempten (Milchwirtschaft und Molkereiwesen), Triesdorf (milchwirtschaftliches Laborwesen) sowie Weilheim (ökologischer Landbau).

Die Fortbildung an den Staatlichen Technikerschulen für Agrarwirtschaft ist insbesondere für agrarwirtschaftliche Dienstleistungsberufe konzipiert. Im Schuljahr 2023/2024 bestehen in Bayern folgende Studiengänge:

  • Landbau in Triesdorf und Landsberg am Lech
  • Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Kaufbeuren
  • Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau in Veitshöchheim
  • Weinbau und Önologie in Veitshöchheim
  • Milchwirtschaft und Molkereiwesen in Kempten
  • Waldwirtschaft in Lohr am Main.

Die Technikerschule Kaufbeuren, Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement, ist eine zweijährige Fachschule. Sie richtet sich an Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen sowie an Personen mit erfolgreicher Abschlussprüfung in einem artverwandten Beruf. Die erforderliche einjährige Berufspraxis kann auch nach dem zweiten Schuljahr erbracht werden.

An der Meister- und Technikerschule Veitshöchheim werden in den Fachrichtungen Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau sowie Weinbau und Önologie im ersten Schuljahr die Studierenden der Technikerschule und der Fachschule gemeinsam unterrichtet. Die Schule wird als zweijährige Fachschule für Agrarwirtschaft geführt.

Den Absolventen der Landwirtschaftsschulen vermitteln die Höheren Landbauschulen in einem Jahr sowohl vertiefte betriebswirtschaftlich-kaufmännische als auch steuerlich-rechtliche Kenntnisse.

Im Schuljahr 2023/2024 bestehen folgende Staatliche Höhere Landbauschulen:

  • Rotthalmünster
  • Triesdorf
  • Weiden-Almesbach.

Die Staatliche Fachakademie für Landwirtschaft, Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Triesdorf bereitet die Studierenden auf die Betriebsleiterfunktion in hauswirtschaftlichen Großbetrieben vor. Seit dem Abschlussjahr 2015 tragen die Absolventinnen und Absolventen die Berufsbezeichnung „Betriebswirtin bzw. Betriebswirt für Ernährungs- und Versorgungsmanagement“. Das zweite Schuljahr wird seit dem Schuljahr 2020/2021 als Praxisjahr geführt.

In Ausbildungsstätten für agrartechnische Assistentinnen und Assistenten in Landsberg am Lech werden Laborkräfte für den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereich ausgebildet.

Entwicklung des Schulbesuchs an staatlichen agrarwirtschaftlichen Fachschulen

SchulartZahl der Schulen 2022/2023Zahl der Schulen 2023/2024Zahl der Studierenden 2022/2023Zahl der Studierenden 2023/2024
Landwirtschaftsschule49491.3541.417
Abt. Landwirtschaft1818565595
Abt. Hauswirtschaft (dreisemestrig)114137
Abteilung Hauswirtschaft (zweisemestrig)111516
Abt. Hauswirtschaft (einsemestrig)46467337691)
Fachschulen für Agrarwirtschaft, 1-jährig
a) Veitshöchheim111615
b) Fürth111918
c) Landshut-Schönbrunn22146129
d) Kempten111220
e) Weilheim113835
f) Triesdorf111622
Fachschule für Agrarwirtschaft, 2-jährig
a) FR Gartenbau113227
b) FR Garten- und Landschaftsbau116572
c) Weinbau und Önologie112627
Fachschulen für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer2)113231
Höhere Landbauschulen336662
Technikerschule für Agrarwirtschaft
a) Fachrichtung Landbau22221223
b) Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement111116
c) Fachrichtung Milchwirtschaft und Molkereiwesen113429
d) Technikerschule für Waldwirtschaft112224
Fachakademie für Landwirtschaft
– Fachrichtung Ernährungs- und Versorgungsmanagement115753
Ausbildungsstätten für agrartechnische Assistentinnen und Assistenten116959

1) Schulstart verschoben auf 2024 an 6 Standorten.

2) Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen und Katholische Fachschule für Dorfhelferinnen und Dorfhelfer Neuburg a.d. Donau.