Nachwachsende Rohstoffe
Nachwachsende Rohstoffe werden sowohl zu Energiezwecken als auch für die stoffliche Verwertung genutzt. Die energetische Nutzung stellt die hauptsächliche Verwendung dar.
Verwendung nachwachsender Rohstoffe
Die Nutzung von Biomasse ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dabei gewinnt auch die stoffliche Verwertung an Bedeutung. Eine stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe bezieht sich hauptsächlich auf die Verwendung von Stärke, Zucker, biogenen Ölen und Fetten, Fasern, Lignocellulose bzw. Holz und Proteine.
Landwirtschaftliche Rohstoffe
Die Flächennutzung für die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen betrug im Jahr 2022 532 000 ha. Dies entspricht etwa 17 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche Bayerns. Im Jahr 2022 wurden zur energetischen und stofflichen Verwendung auf rd. 372 000 ha der Ackerfläche nachwachsende Rohstoffe angebaut (rd. 18 % der Ackerfläche) und etwa 160 000 ha Dauergrünland (rd. 15 % der Grünlandfläche) genutzt. Darin enthalten sind neben den Hauptkulturen auch neue und alternative Energiepflanzen, die sich derzeit noch auf niedrigem Niveau bewegen.
Dies sind unter anderem:
- rd. 2 400 ha Durchwachsene Silphie
- rd. 1 450 ha Kurzumtriebsplantagen
- rd. 1 000 ha Miscanthus
- rd. 660 ha Riesenweizengras.
Blühmischungen und alternative Kulturen zur energetischen Nutzung nehmen, auf niedrigem Niveau, im Anbauumfang stark zu und bereichern Biodiversität und Landschaftsbild in der Kulturlandschaft. Dies gilt insbesondere für die bienenfreundliche Dauerkultur Durchwachsene Silphie, die ihren Anbauumfang innerhalb der letzten fünf Jahre verzehnfacht hat.
Daneben werden vor allem in Biogasanlagen auch Reststoffe wie z. B. bei Grünland der für die Fütterung ungeeignete letzte Schnitt oder Zweitfrüchte, Nebenprodukte sowie aussortierte Ware eingesetzt. Diese Substrate binden keine landwirtschaftliche Nutzfläche, sondern werden als Beiprodukte in der Biogasanlage verwertet. Dies sind unter Umständen erhebliche Mengen.
Bei der verwendeten Fläche für nachwachsende Rohstoffe entfallen rd. 92 % auf Energiezwecke und 8 % auf die stoffliche Nutzung.
Anteile an Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Bayern 2022
Bayern insgesamt: 532 000 ha – Schaubild 41 in höherer Auflösung
Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Bayern 2022 (in ha)
Energetische Nutzung – Biogas | Energetische Nutzung – Biodiesel | Energetische Nutzung – Bioethanol | Energetische Nutzung – KUP | Stoffliche Nutzung – Stärke, Öle, Fasern, Arznei | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|
Grünland | 160.000 | 160.000 | ||||
Ackerfläche | 240.000 | 75.000 | 11.000 | 1.500 | 44.500 | 372.300 |
Insgesamt | 400.000 | 75.000 | 11.000 | 1.500 | 44.500 | 532.000 |
Bei der Verwendung für Biokraftstoffe ist zu berücksichtigen, dass die eiweißreichen Koppelprodukte des Kraftstoffs in die Tierernährung gehen und damit mittelbar durch die Erzeugung von Milch, Fleisch und Eiern der menschlichen Ernährung dienen und so die Importabhängigkeit der heimischen Landwirtschaft bei Eiweißfuttermitteln verringern.
Forstliche Rohstoffe (Holz)
Holz ist für die Wärmeerzeugung der wichtigste erneuerbare Energieträger. Als Scheitholz, Hackschnitzel oder in Form von Pellets wird Holz umweltschonend und mit hohen Wirkungsgraden verwertet. In Bayern wurden im Jahr 2020 rd. 19 Mio. m³ atro (absolut trocken) genutzt. Mehr als die Hälfte davon wird, meist in Form von Scheitholz, zur dezentralen Wärmeerzeugung in Haushalten eingesetzt.
Im Jahr 2022 wurden 1,5 TWh Strom aus biogenen Festbrennstoffen und 40 TWh Wärme aus biogenen Festbrennstoffen erzeugt (Quelle: Energiedaten.Bayern). Ein Vergleich mit der äquivalenten Heizölmenge macht die Bedeutung von Holz deutlich: Die nachhaltige Nutzung des heimischen Holzes zur Wärmebereitstellung in Haushalten, Industrie und in Holzheizwerken beträgt rd. 4 Mrd. Liter Heizöläquivalent. Diese Menge muss nicht mehr importiert werden, sondern wird regional erzeugt und verbraucht.