Agrarinvestitionsförderprogramm

Mit dem Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) können bauliche Investitionsmaßnahmen einschließlich fest damit verbundener technischer Einrichtungen ab einem Investitionsvolumen von 20.000 € gefördert werden. Alle grundsätzlich förderfähigen Anträge werden vor der Bewilligung einem Auswahlverfahren unterzogen. Bei knappen Haushaltsmitteln werden dann gezielt Maßnahmen in den Bereichen Tierschutz sowie Umwelt- und Klimaschutz gefördert. Bestimmte Investitionen zur Verbesserung des Tierwohls, z. B. die Umstellung von der Anbindehaltung auf Laufstallhaltung bei Milchvieh und Investitionen in die Zuchtsauenhaltung sind von besonderer agrarstruktureller Bedeutung. Daher wurden im Jahr 2021 die Fördersätze für diese beiden Investitionsbereiche auf das maximal mögliche Niveau von 40 % erhöht. Die Förderung erfolgt über Zuschüsse zu den nachgewiesenen förderfähigen Investitionsausgaben.

Im Berichtszeitraum 2022/2023 wurden Anträge mit einem Investitionsvolumen von über 350 Mio. € bewilligt.

Die geförderten Vorhaben verteilten sich wie folgt: Milchviehhaltung 78 %, Geflügelhaltung 11 %, sonstige Rinderhaltung 9 % und Schweinehaltung 2 %.

In der Milchviehhaltung entfällt der überwiegende Teil der Vorhaben auf Umstellungen von Anbinde- zur Laufstallhaltung. Ein weiterer Schwerpunkt der unterstützten Investitionen sind Vorhaben in der Geflügelhaltung. Hier dominiert die Anschaffung sogenannter Mobilställe. Die Schweinehaltung leidet seit Jahren unter miserablen Fleischpreisen, unsicheren Aussagen zu gesetzlichen Vorgaben beim Stallbau und vagen Informationen zu möglichen Bundesförderprogrammen, die den Umbau der Tierhaltung beschleunigen sollen. Die allmähliche Besserung der wirtschaftlichen Situation im Jahr 2023 führt in diesem Betriebszweig nicht zu einer steigenden Investitionsbereitschaft.

Der starke Rückgang an bewilligten Förderfällen im Jahr 2023 ist auf den Übergang zur neuen EU-Förderperiode und dem damit einhergehenden, verzögerten Antragsbeginn in 2023 zurückzuführen.

Die Fördermittel flossen im Berichtszeitraum schwerpunktmäßig in die mittleren Betriebsgrößenklassen zwischen 20 und 100 ha LF. 

In der Milchviehhaltung flossen die Fördergelder im Berichtszeitraum vor allem in Betriebe mit 30 bis 100 Milchkühen (Bestand nach Abschluss der Investition).