Hauswirtschaftliche Dienstleistungen
Hauswirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen bieten professionelle Unterstützung im Alltag. Der Schwerpunkt liegt auf Familien- und Sozialeinsätzen sowie auf Angeboten zur Unterstützung im Alltag nach § 45 a und b SGB XI. Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungen (HWD) werden immer mehr nachgefragt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem.
Im Dachverband Hauswirtschaftliche Fachservices Bayern e. V. (HWF Bayern e. V.) sind 995 Mitglieder aus 7 Regierungsbezirken mit ca. 664 aktiven Dienstleisterinnen organisiert. Die Mitglieder des Verbandes Hauswirtschaftlicher Fachservices erbrachten im Jahr 2022 über 211 700 Arbeitsstunden (2021: 215 800 Arbeitsstunden). Der größte Anteil liegt dabei mit 59 % (2022) auf hauswirtschaftlichen Dienstleistungen für Krankenkassen, Rentenversicherung (DRV) und Berufsgenossenschaften/Unfallversicherungen, z. B. bei Erkrankung von Eltern im Rahmen von Sozialeinsätzen. Dieser Anteil ist leicht rückläufig (2021: 65 %).
Knapp 87 000 Stunden entfallen auf sonstige Einsätze in Familien- und Seniorenhaushalten, Verhinderungspflege, Einsätze für Jugendämter sowie haushaltsnahe Dienstleistungen und Alltagsbegleitung für Pflegebedürftige im Rahmen der Angebote zur Unterstützung im Alltag nach § 45 a und b SGB XI.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Mitglieder im Dachverband stetig zurückgegangen (11 % zwischen 2020 und 2022). Als Gründe hierfür wird vor allem der Nachwuchsmangel und die geringe Vergütung angeführt. Hauswirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen in Bayern, die beispielsweise im HWF Bayern e. V. oder im Berufsverband für Angestellte und Selbstständige in der Hauswirtschaft e. V. (bkh) organisiert sind, verhandeln mit den Krankenkassen Vergütungssätze für HWD. Dagegen sind sie bei den Angeboten zur Unterstützung im Alltag an die vom Arbeitskreis privater Pflegevereinigungen mit den Pflegekassen verhandelten Vergütungssätze gebunden, welche nicht überschritten werden dürfen. Die Sätze für Hilfen bei der Haushaltsführung sind relativ niedrig. So liegt der verhandelte Vergütungssatz, der für die Abrechnung der Alltagsbegleitung relevant ist, um ein Drittel höher als der Satz, der für haushaltsnahe Dienstleistungen angesetzt werden darf.
Kundinnen und Kunden, die HWD selbst finanzieren, können aus einer Vielzahl von Angeboten wählen:
- Versorgungsleistungen wie Reinigungstätigkeiten, Wäschepflege, Einkauf und Verpflegung
- Hausgarten- und Blumenpflege, Grabpflege
- Veranstaltungsservice und Catering (z. B. Schmankerlservice)
- Alltagsbegleitung für Seniorinnen und Senioren, Betreuung von Kindern, wenn beide Elternteile berufstätig sind.
Das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft in Triesdorf ist verantwortlich für die Fachexpertise und unterstützt damit die Beratung und Qualifizierung hauswirtschaftlicher Dienstleistungsunternehmen. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten qualifizieren für den professionellen Aufbau und die Führung eines eigenen Dienstleistungsunternehmens.