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Lern- und Erlebniswelt Bauernhof

Die Lern- und Erlebniswelt Bauernhof fördert das Verständnis der Verbraucher und deren Wertschätzung für Lebensmittel und deren Erzeugung. Gleichzeitig erwirtschaften immer mehr Betriebe damit ein Zusatzeinkommen. In Bayern bieten etwa 500 qualifizierte Erlebnisbäuerinnen und Erlebnisbauern Erlebnistage, Führungen und Bildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen an. Darüber hinaus haben sich Gartenbäuerinnen und Kräuterpädagogen und Kräuterpädagoginnen auf besondere Themen spezialisiert.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat im Jahr 2020 die Unternehmenstätigkeit qualifizierter Erlebnisbäuerinnen und -bauern in Bayern evaluiert. Aus den Ergebnissen der Untersuchung geht hervor, dass der Betriebszweig als Möglichkeit zur Stabilisierung des Betriebseinkommens gesehen wird. Etwa 40 % der Betriebe mit erlebnisorientierten Angeboten sehen sich als Wachstumsbetriebe. In knapp 60 % der Betriebe sind mehrere Familienarbeitskräfte mit dem Erbringen von erlebnisorientierten Angeboten beschäftigt. In einem Viertel der Betriebe arbeitet eine Person in diesem Betriebszweig, 16 % der Betriebe setzen Fremdarbeitskräfte neben bzw. ohne mithelfende Familienarbeitskräfte ein.

Landwirte, die sich als Erlebnisbäuerin oder Erlebnisbauer den Betriebszweig Lern-Erlebniswelt aufgebaut haben, führen zu gut 60 % ihre Betriebe im Haupterwerb. Dabei sind es eher größere Betriebe, die in diesen Betriebszweig einsteigen oder diesen betreiben. Erlebnisbäuerinnen und Erlebnisbauern bewirtschaften ihre Betriebe sehr häufig nach Richtlinien des ökologischen Landbaues (38 %), wobei sich die Regierungsbezirke hier deutlich unterscheiden.

Anteil der Haupterwerbsbetriebe und der ökologisch bewirtschafteten Betriebe an den Erlebnisbauernhöfen in den bayerischen Regierungsbezirken
in Prozent – Schaubild 35 in höherer Auflösung

 

Programm „Erlebnis Bauernhof“

Das Programm „Erlebnis Bauernhof“ wurde 2012 mit dem Ziel gestartet, Schülerinnen und Schüler ein realistisches Bild einer nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft zu vermitteln. Die am Programm teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe bieten Lernprogramme an, die die im LehrplanPLUS geforderten Kompetenzen bei Schulkindern stärken. Der Bauernhof als außerschulischer Lernort ist in besonderer Weise geeignet, Schülerinnen und Schülern natürlich und lebensnah Landwirtschaft und Alltagskompetenzen zu vermitteln. Sie können hier Landwirtschaft, Natur und Umwelt besser begreifen. Die Schülerinnen und Schüler erleben die Erzeugung regionaler Lebensmittel und können mit allen Sinnen lernen und aktiv sein.

Am Programm „Erlebnis Bauernhof“ können Grundschulkinder der 2. bis 4. Jahrgangsstufe, Förderschulkinder aller Jahrgangsstufen und Kinder in Deutschklassen teilnehmen. Seit Oktober 2020 steht das Programm auch Schulkindern der Sekundarstufe 1 offen. Im Rahmen des Programmes „Erlebnis Bauernhof“ haben bislang über 300 000 Kinder einen Bauernhof besucht. Aufgrund der Corona-Pandemie war im Schuljahr 2020/2021 das Programm geringer nachgefragt als in den Vorjahren. Dennoch konnten 16 300 Schulkinder auch in diesem Schuljahr am Programm „Erlebnis Bauernhof“ teilnehmen.