https://agrarbericht.bayern.de/landwirtschaft/foerderung-des-oekologischen-landbaus.html

Förderung des ökologischen Landbaus

Der ökologische Landbau nimmt in der bayerischen Agrarpolitik seit langem einen hohen Stellenwert ein.

Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm

Über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm können Landwirte gefördert werden, die ihren gesamten Betrieb nach den Kriterien des ökologischen Landbaus bewirtschaften. In der neuen Förderperiode ab 2023 wurden die Prämien zum Teil deutlich angehoben. Zur Erhöhung des Anreizes für die ökologische Bewirtschaftung des Betriebes sind die Prämien differenziert ausgestaltet:

Die Beibehaltungsprämie für Öko-Bauern beträgt seit 2023 314 € je ha Ackerland und 284 € je ha Grünland (davor jeweils 273 € je ha). Neueinsteiger erhalten seit 2023 in der zweijährigen Umstellungsphase eine Ökoprämie von 423 € je ha Acker- und Grünland (davor 350 € je ha). Für gärtnerisch genutzte Flächen werden seit 2023 485 € je ha, in der Umstellungsphase 630 € je ha (davor 468 € je ha und in der Umstellungsphase 915 € je ha) und für Dauerkulturen 1.000 € je ha, in der Umstellungsphase 1.300 € je ha (davor 975 € je ha, in der Umstellungsphase 1.250 € je ha) gewährt.

Förderung im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes

JahrAnzahl der BetriebeFläche (ha)Förderung (Mio. €)Ø Förderung/Betrieb (€)
20004.12488.143214.984
20054.210131.056307.078
20105.405184.853407.463
20156.326221.164619.596
20167.023248.731709.958
20177.830292.7858010.209
20188.486303.6198710.237
20199.210348.3079710.484
20209.582360.30810310.701
202110.102377.79610510.396
202210.546407.31111210.596
202310.644410.81311811.100

Investitionsförderung

Öko-Betriebe werden auch im Rahmen der Einzelbetrieblichen Investitionsförderung (EIF) gefördert. Durch das Bayerische Sonderprogramm Landwirtschaft (BaySL) können Öko-Betriebe einen Zuschuss zu Investitionen in Lager für Körnerfrüchte oder Betriebe in der Umstellung auf Öko-Landbau einen Zuschuss zu baulichen Investitionen für die Tierhaltung erhalten. Mit dem Bayerischen Sonderprogramm Landwirtschaft Digital (BaySL Digital) fördert der Freistaat Bayern Investitionen im digitalen Bereich, die u. a. die Umweltverträglichkeit verbessern oder das Tierwohl steigern. Durch die Förderung von z. B. digitaler Hacktechnik oder Sensor-Technologie zur Steigerung des Tierwohls und zur Gesundheitsüberwachung können auch Öko-Betriebe an diesem Programm teilnehmen. Unternehmen, die in die Verarbeitung und Vermarktung von Öko-Produkten investieren, erhalten erhöhte Investitionszuschüsse.

Öko-Modellregionen (ÖMR)

In besonders ausgewählten ÖMR soll die heimische Öko-Produktion mit geeigneten Maßnahmen vorangebracht werden. Neben der Erhöhung des Öko-Landbaues sind dabei besonders auch Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen Identität erwünscht. Derzeit bestehen in Bayern 35 ÖMR. In den ÖMR fördert der Freistaat eine Personalstelle für das Management der ÖMR. In den ersten fünf Jahren der Laufzeit beträgt der Fördersatz 75 % der Personalkosten. Zusätzlich können in den ÖMR seit August 2021 die Vorbereitung und Begleitung für außergewöhnliche Projekte und Ideen einschließlich notwendiger Vorarbeiten zu 50 % (max. 50.000 €) und seit 2022 mit dem „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ Kleinprojekte unterstützt werden, die für die Weiterentwicklung der ÖMR von Bedeutung sind (je ÖMR max. 50.000 € pro Jahr).

Beratung und Förderung von Organisationen

Die Beratung und Fortbildung der Landwirte, die ihren Betrieb nach den Kriterien des ökologischen Landbaues bewirtschaften oder eine entsprechende Umstellung planen, erfolgt bayernweit durch alle 32 Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Verbund mit den vier Erzeugerringen für den ökologischen Landbau. Der Bioland Erzeugerring Bayern e. V., der DEMETER Erzeugerring für biologisch-dynamischen Landbau e. V. und der Biokreis Erzeugerring e. V. sind im Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung e. V. (LKP) organisiert, der Erzeugerring für naturgemäßen Landbau e. V. ist vom LKP unabhängig. Die vier Erzeugerringe wurden im Berichtszeitraum für ihre Beratungstätigkeit im Rahmen der Verbundberatung mit rd. 2,1 Mio. € gefördert. Für verbandsübergreifende Aktivitäten erhielt die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e. V. (LVÖ) in den Jahren 2022 und 2023 jeweils eine Förderung in Höhe von 60.000 €.

Förderung ökologisch erzeugter Produkte

Um die Weiterentwicklung des Marktes für regionale Öko-Produkte zu unterstützen, hat die gezielte Absatzförderung eine hohe Priorität. Es erfolgt dabei eine enge Zusammenarbeit mit der LVÖ. Folgende Maßnahmenschwerpunkte sind hervorzuheben:

  • Messen und Ausstellungen: In den Jahren 2022 und 2023 wurde das Marktsegment der Öko-Erzeugnisse durch die Beteiligungen an wichtigen Fachmessen wie der „BIOFACH“ in Nürnberg oder der BioSüd in Augsburg unterstützt. Damit wird den kleinen und mittleren Verarbeitern bayerischer Öko-Erzeugnisse eine wirksame Hilfe bei der Präsentation ihrer Produkte gegenüber Endverbrauchern und Fachpublikum geboten.
  • Informations- und Kommunikationsmaßnahmen: Vom 27. August bis 9. Oktober 2022 und vom 1. September bis 8. Oktober 2023 fanden die bayerischen Bio-Erlebnistage zum 22. bzw. 23. Mal statt. Bei jeweils rd. 200 bayernweiten Veranstaltungen konnten sich über 300 000 Besucher über den ökologischen Landbau informieren und bayerische Bio-Lebensmittel verkosten.

Für weitere Informationen zum Bayerischen Bio-Siegel, siehe auch Qualitätspolitik.